Hufbeschläge

Eisen- und Alternativbeschläge

Mit der Nutzung des Pferdes als Arbeits-, Zug- und Reittier und dem damit erhöhten Hornabrieb des Hufes war der Mensch gezwungen, einen Hufschutz zu erfinden, der den Huf des Pferdes vor zu starker Abnutzung schützen konnte. Der aufgenagelte Eisenbeschlag hatte sich hier am besten bewährt und wird seit nahezu 2000 Jahren verwendet.
In den letzten Jahrzehnten wurden gute Alternativen zum reinen Eisenbeschlag entwickelt und haben sich auch bewährt.
Sichtlich wurde in der Zucht bei der Selektion der Zuchttiere gute Hornqualität zu wenig berücksichtigt, was zu schlechten Hufen bei vielen Pferden geführt hat.
Bei Pferden mit ausbalancierten Hufen werden die Beschlagsintervalle so gewählt, dass die Stellung einer Beschlagsperiode möglichst konstant

 

gehalten wird, mindestens alle sechs bis acht Wochen. Liegt eine ungleiche Abnutzung vor, verkürzt man den Abstand zwischen zwei Hufpflegeterminen weiter, um eine Verschlechterung des momentanen Zustandes zu verhindern. Generell ist es bei jedem Beschlag wichtig, eine deutliche Zehenrichtung (also eine Abrundung des Beschlages im Zehenbereich) vorzunehmen, bei den Vorderhufen in der Regel immer, um das Abrollen zu erleichtern. Dasselbe gilt übrigens auch beim Barhuf, wo die Rundung einfach angefeilt wird. Die Gliedmaßenführung kann durch Hufzubereitung und Hufbeschlag positiv beeinflusst werden.
Aus Kostengründen werden die Beschlagsintervalle häufig länger gehalten. Doch der beste Hufschutz hat negative Folgen, wenn er zu lange am Huf verbleibt.


Gleitschutz

Damit der Bewegungsablauf möglichst wenig gestört und die Verletzungsgefahr für das Pferd gering gehalten wird, sollten Gleitschutzmaßnahmen nur gezielt eingesetzt werden. Der Halt des Hufes auf dem Untergrund sollte auch im schwierigen Terrain gewährleistet sein. Es gilt der Grundsatz: so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Es gibt Stollen zum Eindrehen in den verschiedenen Größen und Formen. Es ist sinnvoll, sie nur zu benutzen, wenn man sie braucht z. B. beim Springreiten oder auch zum Fahren. Sie haben ein großes Verletzungsrisiko, weil sie weit herausragen.

Es gibt auch Hartmetallstifte (auch Widiastifte genannt), die man in verschiedenen Größen bekommt, in der Regel haben sie ca 5 mm im Durchmesser und sind ca 10 mm lang. Sie stehen ca 2-3 mm tiefer als die Eisen oder auch Alubeschläge. Sie werden in den Hufeisen und Alubeschläge eingearbeitet, jeweils einer am Trachtenschenkel und teilweise 2 Stück an der Zehe von den Beschlägen.
Man nimmt sie gerne für Pferde, die viel auf der Straße laufen müssen oder auch zum Kutsche fahren sowie im gebirgigem Gelände für mehr Halt..

Für Kunststoff- und Kombibeschläge bekommt man auch Stollen oder Spikes , die vom Material her schon ruschfester sind auf Asphalt.

Kaltbeschlag

Außer Eisenbeschlag (man bringt auch Eisenbeschläge kalt auf, in vielen Ländern wird nur Kaltbeschlag praktiziert) müssen alle Beschläge kalt angepasst werden, was manche als Vorteil, andere als Nachteil sehen.
Fakt ist: Das Aufbrennen schädigt immer ein Stück weit das Hufhorn, dafür ist in der Regel das Hufeisen optimal angepasst.
Der Kaltschmied hat, unabhängig vom verwendeten Material, das beschriebene Kontrollmedium nicht zu Verfügung. Er überprüft die Passgenauigkeit durch Auflegen des Beschlags auf den Tragrand der Hufe und Kontrolle der Lichtspalte.