Eisenbeschläge

Eisenbeschläge

Der Eisenbeschlag ist immer noch ein Universalhufschutz, da er preiswert und außerdem leicht und vielseitig zu verarbeiten ist.
Pferde, die jahrelang mit Eisen beschlagen waren oder eine empfindliche Sohle haben, laufen mit diesen Beschlägen oft besser. Bei flexiblen Beschlägen ist dagegen die Bewegung der Hornkapsel fast wie am unbeschlagenen Huf möglich.
Auf hartem Boden gibt es eine Gleitphase mit hohen Schwingungen beim Auffußen. Im weichen Boden sind die Eisenbeschläge vergleichbar den unbeschlagenen Huf und haben so gut wie keine Schwingungen.
Das Hufeisen kann man als Heiß- oder Kaltbeschlag verarbeiten.
Das warme Aufrichten des Hufeisens oder „Aufbrennen“ hat niemals die Aufgabe , eine gute Auflage zu schaffen, also Defizite des ungenauen und unebenen Ausschneidens oder der mangelhaften Arbeit am Amboss zu kompensieren, sondern es dient lediglich der Kontrolle, wo die Nagellöcher sitzen (sie müssen auf der weißen Linie liegen) und zur Überprüfung (nicht zur Schaffung!) der Ebenheit des Tragrandes. Im Zusammenhang mit der Arbeit des warmen Aufrichtens wird ebenfalls oft der Fehler gemacht, dass die Hufexperten den Tragrand vor Aufnageln des Eisens nicht erneut Beraspeln und somit angekohlte Hornteile zu Druck im Tragrandbereich führen können. Zu heißes und langes Aufbrennen des Eisens trocknet den Huf stark aus und kann zu Zusammenhangstrennungen (der Huf wird zerstört, es bilden sich hohle und lose Wände) in der Hufwand führen.
Eine Zehenrichtung kann man in allen Varianten und Ausprägungen anbringen.
Es ist möglich eine Kombination mit Einlagen und Polstern anzubringen.
Ein Gleitschutz kann angebracht werden.

 

Die Vorteile der Hufeisen sind:
• Die Auswahl an verschiedenen Größen und Varianten ist beträchtlich.
• Im erhitzten Zustand ist das Eisen gut verformbar, zahlreiche Modifikationen für den orthopädischen Einsatz sind möglich.
• Eine Zehenrichtung ist in allen Varianten und Ausprägungen anzubringen.
• Stabiler Hufschutz, mögliche Haltbarkeit von 2, selten 3 Beschlagsperioden, somit ein günstiger Hufschutz.
• Einsatzmöglichkeiten bei vielen orthopädischen Problemen.
Die Nachteile der Hufeisen sind:
• Keine, bis geringe vertikale Bewegung der Hufkapsel möglich, somit ein veränderter Hufmechanismus (Kann auch manchmal orthopädisch von Vorteil sein!)
• Keine Dämpfung, sondern Stoßverstärkung beim Auffußen mit möglichen Gelenkschäden.
• Der blanke Eisenbeschlag ist sehr ungünstig bei Pferden, die viel auf hartem, unnachgiebigem Boden wie z. B. Asphalt gehen müssen (Fahr-, Distanz- und Wanderreitpferden).
• Hohes Gewicht, welches das Laufverhalten evtl. negativ manipuliert (kann auch zum Vorteil sein für z. B. bei Gangpferden).
• Das Verhältnis von Zehenlänge zu Trachtenlänge kann sich verändern während einer Beschlagsperiode, der Huf steht also am Ende der Beschlagsperiode spitzer als zu Beginn, weil sich die Trachten, durch den Hufmechanismus abreiben.
• Nach dem Auffußen auf harten glatten Böden wie Asphalt rutscht das eisenbeschlagende Pferd mehr als das unbeschlagene. (Abhilfe in dem man Hartmetall Stifte einarbeitet (siehe auch Gleitschutz)).
• Erhöhte Verletzungsgefahr, besonders auch bei Einsatz von Stollen.
• Fast kein Anlaufen der Zehenrichtung möglich.
• Schädigung bzw. Zerstörung der Hornwände durch Hufnägel.