Hufbeinfraktur

Hufbeinfraktur

Eine Hufbeinfraktur ist ein Bruch im Hufbein. Die Formen lassen sich grundsätzlich unterscheiden in offene und gedeckte, das Gelenk betroffene und außerhalb der Gelenkfläche verlaufende sowie ein- und mehrfache Faktoren.

Hufbeinfrakturen treten häufig auf!

Hufbeinfrakturen entstehen meist durch plözliche traumatische Einwirkungen. Heftige Prellungen auf hartem Boden oder an Hindernissen, plötzliches Parieren und Wenden oder unerwartetes Fallenlassen des aufgehobenen Hufes bei der Hufpflege und Einklemmen, Hängenbleiben oder Abrutschen des Hufes von einer Betonkante sind unter anderem als mechanische Ursachen beschrieben. Darüber hinaus sind eine hohe, unregelmäßige und stolpernde Aktion, Flachhufigkeit und Beschlagsfehler, die zu einer schiefen Fußung führen.
Nageltritt, Vernagelung, eingetretene Seitenaufzüge und Abriß oder Quetschung der Hufkapsel können als äußere Verletzungen unmittelbar oder später, nach begrenztem Absterben von Knochen (Nekrose) zu Frakturen führen.

Die klinischen Symptome werden wesentlich durch den Verlauf der Bruchlinie im Hufbein bestimmt und lassen nicht sicher auf eine Fraktur schließen. Das plötzliche Lahmwerden eines Pferdes infolge eines Traumas führt immer zu dem Verdacht des Vorliegens einer Fraktur. Bei allen Frakturen mit Gelenkbeteiligung tritt sofort eine hochgradige Stützbeinlahmheit mit nur kurzzeitiger oder fehlender Belastung der Hufspitze auf. Der erkankte Fuß wird meist stark gebeugt gehalten.

 

Brüche der Äste oder des Sohlenrandes des Hufbeines sind weniger schmerzhaft und durch einen geringeren Lahmheitsgrad gekennzeichnet. Wegen der starren Hornkapsel und der tiefen Lage des Hufbeines kommt es in der Regel zu keiner stärkeren Verlagerung der Bruchstücke.
Die Pulsation der Arterie ist bei allen Hufbeinbrüchen verstärkt, aber nicht klopfend.
Die Empfindlichkeit beim Beklopfen ist besonders bei Brüchen der Hufbeinäste und des Sohlenrandes deutlich feststellbar. Beim Abdrücken mit der Hufzange ergibt sich erst nach einigen Tagen ein lokalisierbarer Schmerzbereich. Passive Beugung (Strecken, Beugen, Drehen) im Hufgelenk sind bei Gelenkbeteiligung hochgradig schmerzhaft.

Die Heilungsdauer für Hufbeinfrakturen beträgt etwa 1.5 – 4 Monate.
Röntgenkontrollen im Abstand von 6 Wochen sind erfoderlich.

Die genaue Diagnose, vor allem die Abgrenzung gegenüber Frakturen im Strahl- und Kronbein, erfolgt ebenfalls durch die Röntgenuntersuchung.