Hufkrebs
Hufkrebs ist eine blumenkohlartige Wucherung der Lederhaut des Strahls und der angrenzenden Hufabschnitte. Es scheint Übergangsformen zwischen der Strahlfäule und dem Hufkrebs zu geben. Die hornbildenen Zellen der Lederhaut produzieren zuviel. Das gebildete Gewebe ist zudem in der Qualität stark verändert. Es ist zu weich und verhornt nicht ausreichend. Dadurch wird es sehr leicht durch Bakterien angegriffen und zersetzt, wodurch der charakteristische Gestank entsteht. (Es ist kein Fäulnisgeruch!)
Kaltblutpferde sind vom Hufkrebs häufiger betroffen als leichtere Pferderassen. Obwohl die Tendenz zur Vererblichkeit gegeben ist, spielt auch mangelnde Stallhygiene beim Ausbruch der Krankheit eine Rolle.
Es handelt sich nicht um Krebs im herkömmlichen Sinn. Im erkrankten Gewebe sind keine Krebszellen nachweisbar. Entscheidend ist wahrscheinlich eine Reizung der Huflederhaut durch z. B. Bakterien, Nässe, Ammoniak, Reizende Arzneimittel oder Giftstoffe. Demnach wirken mangelhafte Hufpflege und schlechte Aufstallung sich entscheidend aus.
Beginn ist meist in der Strahlfurche oder am Strahl in Form einer oft kleinen, umschriebenen Stelle, die nicht verhornt. Das umgebene Horn wird weich. Der Defekt wird größer. Nach und nach wird das Horn von Sohle, Eckstreben, Trachten und Seitenwänden betroffen, der Strahl ist zuletzt nicht mehr erkennbar. Das Saumhorn wird rissig und borkig. Die Saumhaare stehen schließlich igelartig ab.
Behandlung
Extrem wichtig ist die Beseitigung aller schädlichen Haltungsfaktoren. Austrocknende und adstringierende Salben sind höchstens (mit viel Glück) bei kleinen Prozessen wirksam, also im Anfangsstadium. Fast immer sind solche Behandlungsversuche reiner Zeitverlust, auch wenn immer wieder sogar Fachleute auf ihre Spezialmixturen schwören.
Ansonsten (also fast immer!) ist eine Operation nötig, also eine Entfernung aller wuchernden Teile bis auf die gesunde Lederhaut. Anschließend Druckverband mit Hufkrebspulver. Schließlich Schutz des Hufes durch ein Kranken-Hufschuh oder ein Deckelhufeisen. Ledersole ist ungeeignet, da der Huf genau kontrolliert und gepflegt werden muss.
Gut und sauber einstreuen, am besten mit viel Spänen, damit es nach unten gut gepolstert ist. Sinnvoll ist es, das Immunsystem während der Behandlung zu stärken, dadurch hat man größere Heilungs- Chancen.