Mauke
Mauke gehört eigentlich nicht zu den Huferkrankungen, aber da die Krankheit oft auftritt, bespreche ich Sie hier mit!
Unter Mauke versteht man ein Ekzem in der Fesselbeuge des Pferdes. Es entsteht eine nässende Stelle, die Haut schwillt an. Es bilden sich Risse, in die Bakterien eindringen können. Schließlich vereitert der gesamte Bezirk, und es kann zu übel riechender und schmerzhafter Schwellungen kommen. Die tierärztliche Behandlung ist in diesen Fällen nicht immer einfach, wenn sich die Ursache nicht rigoros beheben lässt.
Die einmal entstandene Entzündung kann sehr schlecht abheilen, wenn weiterhin die Ursache (n) bestehen bleiben. Mit Salben allein ist der Schaden in solchen Fällen nicht heilbar. Fast immer sind Reize von außen her die Ursache, wie z. B. Reiten durch Sand und Morast, verschimmeltes Stroh in den Fesselbeugen oder Chemikalien im Hallenfußboden, die der Bindung von Staub dienen sollen.
Grundsätzlich ist das betroffene Gebiet mit lauwarmem Wasser und Seife zu reinigen und mit einem sauberen Handtuch zu trocknen. Austrocknende Subtanzen wie z. B. Zinksalbe oder eine fettende Heilsalbe (z. B. Bepanthen). Unterstützend wirkend.
Bei langhaarigen Robustpferderassen ist häufige Ursache für die Entstehung von Mauke das zu kurze Scheren des Kötenzopfes am Fesselgelenk, wodurch die Fesselbeuge ungeschützt allen Witterungseinflüssen ausgesetzt ist.
Ist die Haut erst einmal entzündet und aufgebrochen, dauert es trotz penibler Sauberkeit, absolut trockener Haltung und aufwendiger Pflege meist lange, bis die Fesseln ganz abgeheilt sind. Nicht ohne Grund kommt es meist in der feuchtkalten Jahreszeit zu Mauke, wenn die Weiden und Ausläufe matschig sind und die Pferde bis zu den Fesseln in Dreck und Nässe stehen. Doch auch unsaubere Einstreu, nasse Weiden, das Reiten über Stoppelfelder, aggressive Einstreu (kratziges oder gespritztes Stroh) greifen die Haut an, besonders wenn sie durch tägliches Abspritzen, schlecht sitzende Hufschuhe, Scheren der Fesselhaare oder Ähnliches geschwächt ist.
Meist führt aber erst eine Kombination mehrere Faktoren zu der gefürchteten Entzündung. So haben die meisten Pferde mit Nässe allein keine Probleme, erst in Kombination mit Ammoniak werden die Fesseln so gereizt, dass sie sich schließlich entzünden.
Auffallend ist außerdem, dass die Mauke bei vielen Pferden dann zum Ausbruch kommt, wenn mehrere Stressfaktoren zusammen kommen.
Trotzdem gibt es Pferde, die auch unter optimalen Bedingungen Mauke entwickeln vor allem an weißen Fesseln. Besonders hier ist es wichtig, vorbeugend zu handeln.
Die Therapie ist, wie gesagt, meist langwierig und nur dann von Erfolg gekrönt, wenn die Ursache abgestellt wurde. Neben der schulmedizinischen Kortisontherapie gibt es eine ganze Reihe von Geheimtipps, die jedoch allesamt kein Patentrezept darstellen, das in jedem Fall hilft.
Achtung
Mauke kann zur einer Phlegmone (Einschuss) führen, wenn sie nicht behandelt wird.