Steingallen
Steingallen sind Verfärbungen des Hufhorns durch Blutungen in der Huflederhaut. Diese entstehen unter anderem durch Quetschungen, meist im Eckstrebenbereich, aber auch im Bereich der weißen Linie. Auch eine Hufrehe kann die Ursache sein. Die Steingalle gelangt mit dem Nachwachsen von neuem Horn nach und nach an die Oberfläche. Vergleichbar mit einem Bluterguss unterm Fingernagel!
Achtung: Es ist falsch, die Steingalle auszuschneiden (Infektionsgefahr).
Es gibt drei Formen von Steingallen:
Trockene Steingalle
Die trockene Steingalle ist eine einmalige Quetschung der Huflederhaut, meist an einer umschriebenen Stelle z. B. das Pferd hat einmal auf einen spitzen Stein getreten oder ein Stein war zwischen Beschlag und Tragrand. Die Quetschung kann zu einer deutlichen Lahmheit führen! Je größer der Bluterguss ist, desto länger hält sie an. Mit dem Abbau des Ergusses verschwindet die Lahmheit, und nur die beschriebenen Hornveränderungen bleiben. Das Hufhorn wird dort spröde und brüchig. Bei hellen Hufen verfärbt es sich meist rötlich durch das Blut.
Chronischen Steingalle
Bei der chronischen Steingalle wirkt die Ursache länger und ist manchmal schwerer zu beseitigen, z. B. Fehlstellungen, Zwanghufe, zu seltenes oder zu starkes Ausschneiden, schlecht sitzende Beschläge oder Anschlagen an den Wänden (z. B. bei Futterneid). Das Hufhorn wird spröde und brüchig, teilweises Ausbrechen von Horn, Hohlraumbildung durch Blutergüsse. Bei hellen Hufen verfärbt sich das Hufhorn meist rötlich durch das Blut. Die Lahmheit bessert sich kaum. Wichtig ist das die Ursache abgestellt wird!
Eitrige Steingalle
Die eitrige Steingalle entsteht durch das bröcklige Horn der oben genannten Formen, dadurch dringen Bakterien ein und infizieren die Huflederhaut. Es kommt zu einer umschriebenen eitrigen Entzündung mit starker Lahmheit. Sie wird behandelt wie ein Hufabzess!